Festnetz- und Internetanschluss – Eine unendliche Geschichte
17. Dezember 2011 von admin
Bereits Mitte Juni beantragte ich bei Vodafone einen Festnetz- und Internetanschluss (DSL 16000), um sicher zu gehen, dass wir spätestens zum Einzug auch telefonieren oder im Internet surfen können. Die Wochen verstrichen.
Ende Juni bis Anfang Juli etwa rief ich die Vodafone-Hotline an und fragte, warum ich noch keine Auftragsbestätigung bekommen habe. Ich erhielt die Info, dass Vodafone keine eigenen Leitungen in unserer Straße besitzt und diese bei der Telekom mieten muss. Die Telekom konnte aber auf Nachfrage von Vodafone keine Leitungen zur Verfügung stellen, da nicht genügend Leitungen vorhanden waren. Das weitere Vorgehen von Vodafone bestand darin, etwa im Wochentakt bei der Telekom anzufragen, ob endlich Leitungen zur Verfügung stehen. Zum Zeitpunkt meines Anrufes war bereits die dritte Anfrage getätigt worden!
Etwas später rief ich auch den Bauherrenservice der Telekom an und fragte dort nach den Gründen der fehlenden Leitungen. Man sagte mir, dass Problem sei technischer Natur. Um Leitungen freigeben zu können, müsse man zusätzliche Ports installieren. Diese Arbeiten wurden aber an die EON vergeben. Aktuell warte man darauf, die Planungsunterlagen der EON zu erhalten, um diese in das System der Telekom einzuarbeiten, um dann anschließend in der Lage zu sein, Leitungen freigeben zu können. Etwa Mitte Juli, nach einem erneuten Anruf bei dem Bauherrenservice, war dies der Fall.
Gegen Ende Juli telefonierte ich das vierte oder fünfte Mal mit der Vodafone-Hotline, ob es endlich möglich sei, unseren Anschluss zu realisieren. Man befinde sich bereits in der fünften Anfrage, erwarte aber nicht, dass eine Leitung zur Verfügung gestellt würde. Auch ein sogenannter UMTS-Stick, also „mobiles Surfen für zuhause“, könne bei uns nicht realisiert werden, da der Empfang zu schlecht sei. Damit hätte man wenigstens die Wartezeit überbrücken können.
Uns drängte sich nach und nach der Gedanke auf, dass die Telekom die Leitungen absichtlich blockiert, um wieder neue Kunden zu bekommen. Die Technik war nun vorhanden, aber freigegeben wurden trotzdem keine Leitung.
Wir waren bereits umgezogen und hatten immer noch kein Internet oder Telefon. Sechs Wochen waren nun vergangen. Notgedrungen fassten wir den Entschluss den Auftrag bei Vodafone wegen Nichterfüllung zu kündigen und einen neuen Versuch bei der Telekom zu starten. Am 01.08.2011 kündigte ich schriftlich bei Vodafone. Am 11.08.2011 wurde diese bestätigt.
Mitte August erteilte ich dann der Telekom einen Auftrag für einen Festnetz- und Internetanschluss (Call & Surf Comfort VDSL 50 IP). Die Telekom war derzeit der einzige Anbieter für DSL mit einer Geschwindigkeit von 50000 kbit/s. Kurz darauf bekam ich schriftlich die Auftragsbestätigung für Call & Surf Comfort IP DSL 16000. Das war nicht das, was ich beauftragt hatte und so rief ich die Telekom-Hotline an und hakte nach. „Das steht aber so im System!“ hieß es dann. Wir verblieben so, dass man den Anschluss erst abwartet und dann die höhere Geschwindigkeit freischaltet. Der Auftragsbestätigung konnte ich entnehmen, dass die Freischaltung/Bereitstellung des Anschlusses am 09.09.2011 erfolgen soll. Gegen Ende August kam der Router per Post. Dabei wunderte ich mich, dass kein Splitter mitgeliefert wurde und so rief ich die Hotline erneut an. Man sagte mir, dass für einen IP-Anschluss kein Splitter benötigt wird.
Für den 09.09.2011 hatte ich mir extra Urlaub genommen. Es durfte nichts schief gehen. Schließlich warteten wir schon seit fast drei Monaten auf unseren Anschluss. Und tatsächlich stand an diesem Tag ein Techniker vor der Tür. Er schaute nur kurz in die TAE-Dose, um dann festzustellen, dass schon alles verkabelt sei. Er fuhr wieder von dannen mit dem Hinweis, dass innerhalb der nächsten Stunde am Router ein DSL-Signal ankommen sollte. Einige Stunden später rief ich die Hotline an und meldete, dass bei uns immer noch kein DSL-Signal reinkommt. Man teilte mir mit, dass sich dies bis nach Mitternacht hinziehen könnte. Ich wartete also ab.
Am Morgen des 10.09.2011 rief wieder die Hotline an und beklagte, dass immer noch kein Signal anlag. Ich fragte weiterhin, ob es daran liegen könnte, dass zwischen TAE-Dose und Router kein Splitter geschaltet ist. Die Frage wurde verneint. Mein Problem wurde an die Diagnoseabteilung weitergeleitet. Im weiteren Verlauf des Tages rief mich eben diese Abteilung zurück und teilte mir mit, dass eine Ferndiagnose nicht möglich sei und es wurde der Vorschlag gemacht, den Router mal woanders zu testen, um diesen als Fehlerquelle ausschließen zu können. Ich fuhr mit dem Router zu meinem Vater und testete diesen bei ihm. Etwa 10 Sekunden nach Einstöpseln des DSL-Kabels hatte der Router eine Verbindung. Somit lag der Fehler weder beim Router noch bei der Verkabelung. Ich rief wieder bei der Telekom-Hotline an, schilderte den bisherigen Ablauf und bekam für den 13.09.2011 einen Technikertermin, um den Fehler ausfindig machen zu können.
Am 13.09. in dem vorher festgelegten Zeitraum stand der Techniker auf der Matte. Er konnte mit seinem Messgerät sofort eine Geschwindigkeitsmessung an unserer TAE-Dose durchführen. Es lag also ein DSL-Signal an. Auch die Kabel wurden gewechselt, um ein defektes Kabel auszuschließen. Erst als der Techniker „aus Spaß“ einen Splitter zwischenschaltete, bekam der Router auf Anhieb ein Signal. Es lag also tatsächlich am fehlenden Splitter. Was die Hotline nicht wusste, ist die Tatsache, dass es zwei verschiedene Typen von IP-Anschlüssen gibt und wir denjenigen haben, der einen Splitter benötigt. Peinlich!
Wir hatten endlich den lang ersehnten Anschluss. Ich rief die Hotline an, um nochmal bzgl. des 50000er DSLs nachzuhaken. Meine Wünsche wurden ins „System“ eingegeben und ich würde in den nächsten Tagen eine Auftragsbestätigung bekommen. Diese trudelte ein paar Tage später ein und ich traute meinen Augen nicht, als ich las, dass die Bereitstellung für den 08.12.2011 vorgesehen ist. Mittlerweile kannte ich die Telefonnummer der Hotline in- und auswendig. Ich bekam als Kommentar über meine Nachfrage zu dem sehr späten Termin die Antwort: „Ups, da hat sich wohl jemand bei der Eingabe ins System vertan!“ Der Termin wurde von dem Mitarbeiter auf den 13.10.2011 vorverlegt. Ich würde aber keine erneute Auftragsbestätigung zugeschickt bekommen.
Gegen Ende September lag die erste Telefonrechnung der Telekom im Postfach. Bestandteil dieser Rechnung waren Arbeitsleistungen sowie eine Fahrtpauschale für den Technikertermin vom 13.09.2011. Da der Fehler aber nachweislich nicht bei uns lag, reklamierte ich die betreffenden Positionen der Rechnung am 07.10.2011 telefonisch. Zweieinhalb Wochen später hatte ich diesbezüglich immer noch kein Feedback von der Telekom bekommen. Ich dachte „wer schreibt, der bleibt“ und reklamierte die Rechnung nochmal schriftlich am 26.10.2011. Außerdem setzte ich eine Bearbeitungsfrist von zwei Wochen. Am 09.11.2011 rief ich wieder die Hotline an und erkundigte mich nach dem Stand der Dinge. Man verriet mir, dass die Beschwerde im System immer noch aktiv sei. Die Bearbeitungszeit liege derzeit aber zwischen einer Woche und zwei Monaten! Ich sollte bis Ende November warten und falls sich bis dahin nichts tun würde, nochmals per E-Mail Beschwerde einlegen.
Gegen Ende November, etwa zwei Monate nach Erhalt der Rechnung, kam tatsächlich ein Anruf der Telekom, in welchem sie den Fehler bestätigte und uns eine Gutschrift in Höhe der entstandenen Kosten versprach. Ende November…da war doch noch was. Bereits Mitte Oktober sollten wir VDSL 50 haben. Online-Geschwindigkeitsmessungen sagten aber was anderes aus. Ich hatte keine Lust mehr die Hotline anzurufen, nur um zu hören was das „System“ sagt. Also wartete ich auf den 08.12.2011.
Anfang Dezember wurde uns ein neuer DSL-Splitter für die schnellere Verbindung zugestellt. Nach dem 08.12.2011 tauschte ich den „alten“ gegen den neuen Splitter aus und etwa eine Minute später konnte ich online tatsächlich knapp 50000 kbit/s messen.
Seit der Auftragserteilung Mitte Juni bei Vodafone über die Kündigung Mitte August bis zur Bereitstellung des Anschlusses durch die Telekom am 13.09.2011 sind drei Monate vergangen. Gott sei Dank sind die vielen Telefonate mit den jeweiligen Hotlines kostenlos gewesen (auch über das Mobiltelefon).
Es dauerte nochmal drei Monate bis die Internetleitung so freigeschaltet wurde, wie ich sie Mitte August beauftragte.
Abschließend können wir feststellen, dass beide Telekommunikationsanbieter sehr bemüht waren, uns mit unseren Problemen zu helfen. Besonders positiv überrascht war ich über die Telekom, die sich mir gegenüber immer freundlich verhielt und von sich aus Gutscheine oder sonstige Leistungen zur „Widergutmachung“ anbot. Nichtsdestotrotz hat das ganze Prozedere ein halbes Jahr (!) in Anspruch genommen.
Kurz nachdem wir umgezogen waren, wechselte ich den Stromanbieter, indem ich online einen Antrag stellte. Mit Preisvergleichen war ich etwa eine Stunde beschäftigt und zum nächsten ersten im Monat waren wir bei dem neuen Anbieter. Warum funktioniert das nicht auch in der Telekommunikationsbranche so?